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Die Unterzuckerung- Hypoglykämie

In der Wissenschaft gibt es verschiedene Definitionen für eine Unterzuckerung, die für den klinischen Alltag allerdings ohne Bedeutung sind. Im Alltag werden Blutzuckerwerte unter 60 mg/dl als Unterzuckerung bezeichnet. Die ersten Anzeichen einer Unterzuckerung entstehen durch die hormonelle Gegenregulation. Dazu gehören: Heißhunger, kalter Schweiß, Angst, Zittern, Herzklopfen.

Werden jetzt keine Gegenmaßnahmen getroffen, sinken die Blutzuckerwerte noch weiter ab und es kommt zu einem Zuckermangel im Gehirn. Anzeichen dieses Zuckermangels im Gehirn sind: Aggressivität, Albernheit, nächtliche Alpträume, Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen, Sehstörungen, Doppelbilder, Sprachstörungen, Verlangsamung

Ursachen

  • das falsche Insulin zur falschen Zeit gespritzt – Verzögerungsinsulin und Insulin zum Essen verwechselt
  • zu viel Insulin – Insulinmenge falsch berechnet 
  • zu wenig Kohlenhydrate – BE-Menge falsch eingeschätzt, Mahlzeiten ausgelassen
  • vermehrte Bewegung – bei mehr Bewegung die Insulinmenge nicht reduziert, keine Zusatz-BE gegessen
  • Alkohol - der Abbau von größeren Mengen Alkohol verhindert die Freisetzung von Speicherzucker aus der Leber
  • Behandlung mit bestimmten blutzuckersenkenden Medikamenten, z.B. aus der Gruppe der Sulfonylharnstoffe (z.B. Glibenclamid)

Behandlung von leichten Unterzuckerungen

Sofortige Unterbrechung jeder Aktivität. Bei den ersten Anzeichen 2 BE/KE schnell wirksame Kohlenhydrate essen. Geeignet sind: 4 Plättchen Traubenzucker, 2 Esslöffel Haushaltszucker, 1 Glas (200 ml) gesüßte Getränke, 1 Scheibe helles Brot oder 1 Brötchen ohne Belag.

Anschließend eine Blutzuckerkontrolle machen. Bestätigt sich die Unterzuckerung, noch mindestens 1 langsam wirkende BE/KE essen. Dafür geeignet sind: ½ Scheibe Brot mit Belag, 1 Riegel Schokolade.

Jede Unterzuckerung sollte im Tagebuch oder im Handy vermerkt werden. Leichte Unterzuckerungen sind nicht schädlich und kommen bei einer guten Stoffwechseleinstellung gelegentlich vor.

Schwere Unterzuckerungen können dem Körper schaden. Deshalb ist die Vermeidung von Unterzuckerungen gerade für ältere Menschen sehr wichtig.

Behandlung von schweren Unterzuckerungen

Von einer schweren Unterzuckerung wird gesprochen, wenn der Diabetiker bzw. die Diabetikerin bewusstlos ist oder sich selbst nicht mehr helfen kann. Jetzt müssen Angehörige aktiv werden. Bei bewusstlosen Menschen nichts einflössen, es besteht Erstickungsgefahr, weil sie nicht schlucken können. Den bzw. die Bewusstlose:n in die stabile Seitenlage bringen und Glucagon aus dem Notfallset spritzen oder das Glucagon Nasenspray verabreichen. Die Wirkung tritt nach circa 10 Minuten ein und der bzw. die Betroffene wird wieder wach. Jetzt müssen sofort 3-4 schnelle BE/KE und zusätzlich 2-3 langsame BE/KE gegessen werden. Glucagon wirkt nicht, wenn viel Alkohol getrunken wurde.

Bleibt das Glucagon wirkungslos, wird der Notarzt gerufen. Schwere Unterzuckerungen können gefährlich sein und sollten vermieden werden, deshalb auf leichte Unterzuckerungen sofort reagieren.

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